Theaterstück über den Untergang des Flüchtlingsschiffs “Struma”
14. November 2012
Roncalli-Haus - 19.00 Uhr
Friedrichstraße 26-28, Wiesbaden
Im Februar 1942 sank das marode Schiff „Struma mit 769 jüdischen Flüchtlingen aus Europa an Bord auf im Schwarzen Meer. Die Passagiere wollten nach Palästina, wo sie sich ein sicheres Leben ohne Verfolgung erhofften.
Doch politische Bedenken der Engländer und Türken sowie ein nichtfunktionierender Motor hielten das Schiff über zwei Monate in Istanbul auf. Die Menschen mussten unter menschenunwürdigen Bedingungen hausen und wurden nicht an Land gelassen. Letztlich schleppte das türkische Militär die „Struma” zurück ins Schwarze Meer, wo das Schiff dann wahrscheinlich von einem sowjetischen U-Boot versenkt wurde.
Im Mittelpunkt des Theaterstücks, das von einem Schauspieler dargeboten wird, steht ein junger Flüchtling, der in dieser existenziell ausweglosen Situation auf der Suche nach der eigenen religiösen Identität ist, der sich seiner religiösen Tradition und den damit verbundenen Auswirkungen immer stärker bewusst wird. Stimmen aus dem Off und das Live-Gitarrenspiel verstärken als „akustisches Bühnenbild“ die beklemmende Situation auf der „Struma“.
„Fluchtpunkt Israel“ handelt von Flucht, von Menschen, die niemand haben will und die im Netz von weltpolitischem Machtkampf und Bürokratie gefangen sind – Themen, die unverändert aktuell sind, Schicksale, mit denen wir tagtäglich in den Nachrichten konfrontiert werden. Nach der ca. einstündigen Aufführung ist eine Diskussion mit dem Autor und dem Schauspielern vorgesehen.
Eine Aufführung des theater odos, Münster
Autor/Musik: Heiko Ostendorf
Schauspieler: Konrad Haller
Regie: Haller/Ostendorf
Frauenstimme: Ruth Frankenthal
Männerstimme: Christian Ronig
Eintritt frei
Das theater odos hat seinen Sitz in Münster (Westf.) und bearbeitet wichtige politische und sozialrelevante Themen, die oft auch historischen Bezug haben. Der Theaterkritiker, Literaturwissenschaftler, Journalist und Theologe Heiko Ostendorf hat im Jahr 2009 das theater odos gegründet, um zum 70. Jahrestag des Anschlags auf Hitler am 8.11.1939 Georg Elser ein Denkmal zu setzen. Die erfolgreiche Premiere von „Der unbekannte Held“ in der Osnabrücker Kirche St. Marien motivierte Heiko Ostendorf zum Weitermachen. theater odos ist nun erfolgreiches Theater mit erfahrenen und professionellen Schauspielern, Sängern und Tänzern. Die Stücke werden von Heiko Ostendorf recherchiert und verfasst und dann im Team für die Bühne umgesetzt.
Das theater odos ist ein Gastspieltheater, das mit seinen Stücken deutschlandweit unterwegs ist und überall dort eingeladen wird, wo engagierte und interessierte Menschen einen neuen und manchmal auch ungewohnten Blick auf wichtige Themen werfen wollen. Musik spielt eine wichtige Rolle in den Inszenierungen – ob als akustisches Bühnenbild, das Stimmungen und Emotionen erzeugt oder als live gespielter Teil der Aufführung. theater odos bringt seine Stücke besonders gerne an theaterferne Orte und tritt in Kirchen, Aulen, Kneipen oder selbst in Seminarräumen oder Klassenzimmern auf.