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Der Jüdische Gerichtsvollzieher

Theaterstück im Rahmen
der Reihe „Erinnern an die Opfer“

26. Januar 2023

Saal im Roncalli-Haus - 19.30 Uhr
Friedrichstraße 26–28, Wiesbaden


Szenische Aufführung der Satire von Siegfried Lichtenstaedter
Theater-AG der Internatsschule Schloss Hansenberg, Geisenheim. Leitung: Dr. Gerhard Müller
Eintritt frei, Spenden erbeten

Anmeldung nicht erforderlich, aber möglich unter info@gcjz-wiesbaden.de (bevorzugt) oder unter Telefon 0611/73424221

Im Rahmen der Reihe „Erinnern an die Opfer“ lädt die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Wiesbaden in Kooperation mit der Internatsschule Schloss Hansenberg, Geisenheim, ein zu einer szenischen Aufführung: Der Historiker Götz Aly gab 2019 einen bemerkenswerten Text mit dem Titel „Der jüdische Gerichtsvollzieher“ – eine Satire auf den Antisemitismus von 1926 heraus. Dieser Text verlangt geradezu nach einer Umsetzung auf der Bühne, auch wenn er nicht als solcher verfasst ist.

Der Autor Siegfried Lichtenstaedter (* 1865, ermordet 1942 in Theresienstadt) war bayerischer Jurist, Jude und in vielerlei Hinsicht extrem klarsichtiger Beobachter; er zeigt an einem zur Kenntlichkeit entstellten miniaturisierten Bayern (Anthropopolitanien –– also „Menschenstadt“) Mechanismen eines hysterischen Antisemitismus auf: Zum einzigen Gerichtsvollzieher wird ein jüdischer Bürger bestellt, damit ist dieser wichtige Zweig staatlicher Verwaltung zu 100% in jüdischer Hand, was einen Sturm der Empörung auslöst.

Die Schülerinnen und Schüler der Theater-AG des Abiturjahrgangs der Internatsschule Schloss Hansenberg sammelten bereits in zwei Kafka-Projekten Erfahrungen mit der Umsetzung von Prosatexten. Größtes Hemmnis im Herangehen an das Projekt war die Frage, ob man über Antisemitismus lachen darf. Die Gruppe entschied sich dafür, mit der Inszenierung genau diese Auseinandersetzung im Sinne der prophetisch-klaren Haltung Simon Lichtenstaedters umzusetzen.