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Eine Aufführung des theater odos, Münster
Stadtverordnetensitzungssaal - 19.00 Uhr
Rathaus, Wiesbaden
Als Georg Elser am 8. November 1939 beim illegalen Grenzübertritt in die Schweiz gefasst wurde, sprach Hitler noch im Münchener Bürgerbräukeller zu seinen Anhängern. Dann verließ dieser eine halbe Stunde früher als vorgesehen den Versammlungssaal, um mit anderen hohen NS-Funktionären zurück nach Berlin zu eilen. Kurz darauf kam es in München zu einer gewaltigen Explosion. Diese forderte acht Todesopfer und zahlreiche Verletzte unter den „alten Kämpfern“ der NSDAP, die dort alljährlich ihres Umsturzversuchs aus dem Jahr 1923 gedachten. Nach intensiven Verhören durch eine eigens gebildete Sonderkommission, durch die er auch gefoltert worden ist, kam Elser als „Sonderhäftling“ erst ins KZ Sachsenhausen, dann ins KZ Dachau, wo er einen Monat vor Kriegsende ermordet wurde. Schon früh hatte der schwäbische Widerstandskämpfer erkannt, dass der Diktator Deutschland und der Welt einen verheerenden Krieg bescheren würde. Dennoch waren Georg Elser und sein Attentat auf Hitler nach der Zerschlagung des „Dritten Reiches“ viele Jahrzehnte lang dem Vergessen preisgegeben.
Neben Informationen über den historischen Sachverhalt thematisiert das Theaterstück in kurzen, prägnanten Szenen die Frage des Tyrannenmordes. Ob in Zwiesprache mit Gott in der Kirche oder im Verhör konfrontiert mit der eigenen Tat, Elser ringt um die Rechtfertigung seines Anschlags. Lichteffekte, Geräusche, Musik, auch Originalstimmen von Nazi-Funktionären ergänzen die eindringliche Präsentation der Schauspieler, durch die der Widerstandskämpfer rehabilitiert wird.
Im Anschluss an die einstündige Aufführung findet ein Theatergespräch mit dem Autor und den Schauspielern statt.
Moderation: Stefan Scholz
Zum theater odos:
Ins Leben gerufen wurde es 2009 vom Theaterkritiker, Literaturwissenschaftler, Journalisten und Theologen Heiko Ostendorf, um Georg Elser zum 70. Jahrestag seines Hitler-Attentats ein Denkmal zu setzen. Der außerordentliche Erfolg von „Der unbekannte Held“ motivierte den Autor zum Weitermachen. Auch etliche weitere Stücke mit politischer und sozialrelevanter Themenstellung wurden seitdem von Ostendorf recherchiert und verfasst und dann im Team für die Bühne realisiert.
Autor/Sounddesign: Heiko Ostendorf
Schauspieler: Konrad Haller, Tilman Rademacher
Eintritt: frei (Spenden erbeten)
Gemeinsam mit der Evangelischen und Katholischen Erwachsenenbildung