Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Wiesbaden e.V.
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Vortrag von Dr. Ole Frahm, Hamburg
Haus an der Marktkirche - 19:30 Uhr
Schlossplatz 4, Wiesbaden
Seit der Ermordung der Redaktion der Satirezeitschrift Charlie Hebdo in Paris ist die Karikatur wieder in den öffentlichen Fokus geraten. In seinem Lichtbildervortrag stellt der Wissenschaftler Dr. Ole Frahm die Frage nach der Wahrheit der Karikatur aus neuer Perspektive. Ausgehend von Eduard Fuchs‘ Studie "Die Juden in der Karikatur" von 1921 stellt er die Frage, wie - in diesem Falle antisemitische - Karikaturen in der überzeichnenden Abwertung zugleich die Wahrheit des Antisemitismus als Karikatur der gesellschaftlichen Verhältnisse ausstellen können. Gegen die antisemitischen Karikaturen, die als „Kampfansage“ funktionieren und antisemitische Anschläge vorbereiten, verteidigt Fuchs solche Karikaturen, die das „fröhliche Lachen als Selbstzweck“ propagieren. Er eröffnet so eine Perspektive jenseits der oft betonten Zweischneidigkeit der Karikatur – der Verstärkung der Ressentiments und ihrer Reflexion: „Das absolute Recht des Humors“ erlaubt über alles zu lachen – vor allem auch über sich selbst.
Dr. Ole Frahm hat Germanistik, Geschichte und Psychologie in Hamburg studiert. Mit und seit seiner Promotion über den Spiegelmann-Comic "Maus" beschäftigt er sich auch mit der antisemitischen Bildpolitik und dem, was Comic und Karikatur auslösen. Frahm hat vier Jahre lang die Professur ‚Sprache und Kommunikation‘ an der Kunsthochschule Kiel vertreten. Zuletzt hatte er die Gastprofessur „Zeitbasierte Medien“ an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg inne.
Der Eintritt ist frei.
Wir laden gemeinsam mit der Evangelischen Stadtakademie dazu ein.