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Die Wahrheit im christlich-jüdischen Dialog. Lernprozesse eines katholischen Theologen

Vortrag und Diskussion mit Dr. Heinz-Günther Schöttler
Professor für Pastoraltheologie, Universität Regensburg

17. März 2015

Roncalli-Haus - 19.30 Uhr
Friedrichstraße 24-26, Wiesbaden


Die Kirchen haben nach dem Zweiten Weltkrieg und der Schoa einen Bruch mit ihrer Jahrhunderte langen Judenfeindschaft in Theologie und Praxis vollzogen. Bis dahin war es ein weiter Weg. Und doch: Die durchschnittliche Predigt ist – rhetorisch freundlich, natürlich! – immer noch allzu oft von Stereotypen durchzogen, die den jüdischen Glauben abwerten. So wird das Christentum z. B. immer noch als Religion der Liebe dem Judentum als Gesetzesreligion antagonistisch gegenübergestellt oder der ‘kirchliche’ Jesus wird als einer gezeichnet, der Tora und Propheten überbiete.

Der Vortrag wird aufzeigen, dass für die christlichen Kirchen eine neue Wegstrecke ansteht, nämlich dem jüdischen Glauben auf Augenhöhe zu begegnen und ihn als einen Weg vor Gott wahrzunehmen, der im Vergleich mit dem christlichen in keiner Weise insuffizient oder defizitär ist. Der Dialog mit dem Judentum ist, wenn er auf Augenhöhe geführt wird, für den christlichen Glauben kein harmloser, sondern ein Dialog, der den christlichen Glauben verändert: auch seinen Wahrheitsanspruch, also die kirchliche Lehre! Auf diesen spannenden und herausfordernden Dioalog sich einzulassen, bereichert die christliche Theologie ungemein.

Professor Dr. Heinz-Günther Schöttler, geb. 1950, Studium der katholischen Theologie in Trier und Regensburg; 1977 Priesterweihe in Trier; 1999 Habilitation an der Universität Tübingen im Fach Praktische Theologie; 2000-2007 Professor für Pastoraltheologie und Homiletik an Universität Bamberg; seit 2007 Professor für Praktische Theologie an der Katholischen Fakultät der Universität Regensburg; seit 2006 Lehrbeauftragter für Homiletik am Abraham-Geiger-Kolleg/ Institut für Jüdische Theologie der Universität Potsdam (Rabbinerausbildung); berufenes Mitglied des Gesprächskreises „Juden und Christen“ beim Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK).
Forschungsschwerpunkte: empirische Religionsforschung; Rezeptionsästhetik in Schriftauslegung und Predigt; Theologie und Praxis des christlich-jüdischen Dialogs